CO2-Kompensation in seriös – so erkennst Du Unternehmen, die es ernst meinen

Für unser yes-to-less-Siegel in Gold werden die Emissionen, die durch Deine Website verursacht werden, kompensiert. Immer wieder geraten Kompensationsunternehmen in die Kritik und deren Seriosität wird von Umweltorganisationen und Teilnehmenden infrage gestellt.

Auch wir denken: Kompensation ergibt nur Sinn, wenn das Unternehmen oder die Organisation dahinter es ernst meint und mit dem Thema ehrlich und professionell umgeht. Die Kompensation sollte nicht nur punktuell passieren, sondern langfristig erfolgen. Denn was bringt das Pflanzen von Bäumen, wenn diese schon nach 10 Jahren wieder abgeholzt und verbrannt werden?

Um Dir eine Orientierung in diesem Thema zu geben, haben wir in diesem Beitrag die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Das Wichtigste zur Kompensation in Kürze

Um mit dem Internet nachhaltig umgehen zu können, müssen wir vor allem die Menge der übertragenen Daten reduzieren. Weniger Datenvolumen ergibt weniger CO2-Ausstoß. Es wird jedoch immer ein Rest an CO2-Emissionen übrig bleiben. Im besten Fall wird dieser von einem seriösen Unternehmen oder einer Organisation kompensiert.

Achte bei Deinen Kompensationspartnern unbedingt auf die langfristige und überprüfbare Auslegung der Projekte. Wenn Du ein lokales Unternehmen unterstützen möchtest, das zum Beispiel Bäume pflanzt, dann akzeptieren wir dies auch als Kompensation. Mit dem Unternehmen ForTomorrow und dem Verein Citizens Forests haben wir bereits gute Erfahrungen gemacht.

Warum eigentlich CO2-Kompensation?

web4nature setzt sich für niedrigere CO2-Emissionen während der Internetnutzung ein. Unsere Devise ist „Reduktion vor Kompensation“. Jedoch wird es immer so sein, dass die Nutzung von Websites, egal wie effizient sie codiert sind, etwas CO2 ausstößt. Daher sollten wir versuchen, diesen verursachten Schaden möglichst gering zu halten und zu kompensieren, was wir emittieren. Klingt erstmal einfach.

Wo liegt das Problem?

Vielleicht fragst Du Dich, warum Unternehmen in diesem Bereich überhaupt in die Kritik geraten können. Dafür gibt es einige Gründe, hier eine Auswahl:

  • CO2-Zertifikate werden doppelt vergeben
  • Bäume werden gepflanzt, kompensieren das CO2 jedoch erst nach Jahren oder werden zu früh abgeholzt
  • Emissionen werden grundsätzlich zu niedrig berechnet
  • Projekte werden als Kompensation verkauft, obwohl sie keinen Beitrag zur Reduktion der Emissionen leisten

Ja, es ist gar nicht so einfach zu erkennen, welches Unternehmen die richtige Partnerwahl ist. Wir möchten das Thema Kompensation nicht grundsätzlich verurteilen und Dich viel lieber dafür sensibilisieren, worauf Du bei Deiner Auswahl achten kannst.

5 Fragen über Kompensationsunternehmen

Um Dich bei der Wahl des Kompensationsunternehmens zu unterstützen, haben wir einige Kernfragen zusammengefasst, die Du Dir stellen solltest, bevor Du Dich für ein Angebot entscheidest.

  • Welche Werte vertritt das Unternehmen und wer steckt dahinter?
  • Ist die Kompensation langfristig ausgelegt?
  • Wird darüber informiert, wie und wo die Kompensation stattfindet?
  • Kann ich die Kompensationsleistung überprüfen?
  • Hat das Projekt wirklich einen Zusatzeffekt?

Das Umweltbundesamt empfiehlt zudem, auf die Einhaltung von Standards zu achten, wie zum Beispiel dem Gold Standard. Ausführliche Informationen und weitere Siegel findest Du im kostenlosen Ratgeber Freiwillige CO₂-Kompensation durch Klimaschutzprojekte des Umweltbundesamts.

Lokale und ehrenamtliche Initiativen

Du musst Dich nicht für ein großes Unternehmen zur Kompensation der CO2-Emissionen durch den Traffic auf Deiner Website entscheiden. Du kannst gern lokale und kleinere Projekte unterstützen. Es gibt viele ehrenamtliche Organisationen, die zum Beispiel Wälder mit Spenden aufforsten oder Moore renaturieren. Diese sind nicht immer so professionell aufgestellt wie Kompensationsunternehmen und nennen Dir in der Regel nicht die CO2-Menge, die Du mit einer Spende reduzieren kannst.

Um auch solche Organisationen zu fördern und um die verschiedenen Preisspannen der Projekte unter einen Hut zu bekommen, haben wir bei web4nature entschieden, den aktuellen Börsenpreis zur Kompensationszahlung für eine Tonne CO2 anzusetzen. Dabei gibt es immer wieder Gefälle, die wir nicht beeinflussen können – siehe Stand September 2023 mit 80 Euro je Tonne CO2 und März 2024 mit 55 Euro je Tonne CO2. Mit dieser Lösung halten wir zumindest den Wert der Kompensationen aktuell. Für jedes yes-to-less-Siegel in Gold bitten wir Dich daher, mindestens eine Tonne CO2 pro Jahr zu kompensieren, auch wenn der tatsächliche Jahresverbrauch Deiner Website niedriger ausfällt.

Empfohlene Kompensationsunternehmen

Wir schreiben Dir nicht vor, mit wem Du Deine CO2-Kompensation vornimmst. Gerne empfehlen wir Dir ein paar Unternehmen, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben und denen wir Vertrauen schenken.

ForTomorrow

Das Kompensationsunternehmen ForTomorrow verfolgt einen doppelten Ansatz bei der Kompensation. Einerseits pflanzt das Unternehmen Bäume, wie viele andere auch. Darüber hinaus kauft es Emissionsrechte auf, um diese stillzulegen. Durch die so erzeugte Verknappung der Emissionsrechte sind große CO2-Emittenten gezwungen, weniger CO2 auszustoßen. Mit Deinem Beitrag werden beispielsweise Kohlekraftwerke kurzzeitig stillgelegt.

Lies mehr unter https://www.fortomorrow.eu/

Citizens Forests e.V.

Der Verein Citizens Forests e.V. bewaldet auf ehrenamtlicher Basis Brachflächen mit dem Einsatz der Miyawaki-Methode. Dabei werden nicht einfach nur Bäume gepflanzt, sondern neue kleine Ökosysteme geschaffen, was Miyawaki zu einer der effizientesten Aufforstungsmethoden macht. Der Verein ist in ganz Deutschland tätig und es gibt ständig neue Projekte, in denen jede:r ehrenamtlich mitarbeiten kann. Spenden kannst Du zum Beispiel für eine Baumpflanzung, für einen oder mehrere Quadratmeter Wald oder einen Wildschutzzaun.

Lies mehr unter https://www.citizens-forests.org/

Häufige Fragen zur CO2-Kompensation

Muss ich für jede meiner Websites neu kompensieren?

Das kommt darauf an, wie viel CO2 Du beim letzten Mal kompensiert hast. Hast Du mehr kompensiert als verbraucht, kannst Du Dein „Guthaben“ auch für die nächste Website noch nutzen. Denk jedoch daran, dass Du Deine Kompensation jedes Jahr für das yes-to-less-Siegel in Gold wiederholen musst.

Fehlt Dir die Antwort auf Deine Frage? Schreib sie in die Kommentare oder ein E-Mail an .


Autorin:

Vanessa Harbeck

– nachhaltiges Webdesign & SEO –

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