Soziale Medien umweltfreundlich und DSGVO-konform nutzen

Social Media hat das Internet ab den 2000er Jahren stark verändert. Plötzlich war es für jeden möglich, eine eigene Präsenz zu erstellen und kostenlos eine große Reichweite aufzubauen. An vielen Stellen sehen wir heute leider auch negative Seiten wie Fake News oder anonyme Hassbotschaften bis hin zu Mordaufrufen, das soll hier aber nicht unser Thema sein.

Inhaltsverzeichnis:

Datenmüll durch ungenutzte Profile reduzieren

Da ständig neue Soziale Medien auftauchen und andere teilweise verdrängen, entsteht auch eine ungeheure Menge Datenmüll durch nicht mehr genutzte Profile. Denn die kompletten Daten bleiben dennoch weiterhin 365/24/7 abrufbar und verbrauchen Strom. Hand aufs Herz: Wie viele Social Media Profile habt Ihr so? Und nutzt Ihr alle noch? Ich tippe mal, dass die meisten von Euch jetzt mit nein antworten.

Und da habt Ihr schon den ersten Tipp. Löscht einfach alle Profile, die Ihr in diesem Jahr noch nicht genutzt habt und von denen Ihr wisst, dass sich das im nächsten Jahr nicht ändern wird. Solche ungenutzten Profile online zu lassen, bringt Euch in den meisten Fällen wahrscheinlich auch nichts. Und für Unternehmen und Selbstständige sind veraltete Social Media Seiten im Zweifel sogar geschäftsschädigend.

Eigentlich könnten die Betreiber der Seiten ja auch ein Interesse daran haben, dass sie nur aktive Nutzer haben. Aber leider zählt hier bloß die pure Zahl der bestehenden Profile, um größer als andere zu sein. Denn höhere Nutzerzahlen verheißen größere Werbeeinnahmen!

Testamente für weniger tote Profile?

Ein weiteres Problem sind die Profile Verstorbener, die oft von den Angehörigen oder dem letzten Arbeitgeber vergessen werden und so weiter online bleiben. Das kann natürlich gewünscht sein, aber in den meisten Fällen ist es das wahrscheinlich nicht.

Ein Testament sollte heute den Hinterbliebenen immer auch Hinweise auf alle Social Media Profile geben, im Idealfall mit den Zugangsdaten. Kürzlich habe ich hier bei LinkedIn eine Person gefunden, die schon etliche Jahre tot ist. Eine Meldung des Profils hat dazu geführt, dass LinkedIn den Account noch am selben Tag deaktiviert hat. Es kann aber auch relativ schwer werden, solche Profile zu deaktivieren oder zu löschen. 

Manche Seiten bieten die Möglichkeit, Accounts bei längerer Inaktivität automatisch zu deaktivieren und irgendwann ganz zu löschen. Schaut einfach in den Konfigurationseinstellungen nach, ob das möglich ist. Keine Angst: vor dem endgültigen Löschen bekommt Ihr mehrere Mails!

Bewusstes Posten und Teilen

Überlegt Euch genau, was Ihr in den Sozialen Medien postet oder teilt, insbesondere Videos. Denn alles verbraucht dauerhaft Speicherplatz, leider oft noch konventionellen Strom und verursacht daher auch CO2-Emissionen. Und seien wir ehrlich: manches ist ziemlich überflüssig!

Datenschutz in den Sozialen Medien

Genauso wie für eine Webseite, brauchst Du für Deine Social Media Profile eine Datenschutzerklärung und ein Impressum. Überrascht? Viele vergessen, dass es sich hier um Unternehmensseiten handelt, bei der genauso der Betreiber und die Handhabung von Daten angegeben werden muss, wie bei der Unternehmenswebsite. 

Beim Impressum kannst Du normalerweise auf das Impressum Deiner Webseite verweisen, für die Datenschutzerklärung brauchst Du jedoch einen speziellen Passus. Mit Hilfe von Datenschutzgeneratoren, wie z.B. von e-recht24.de, kannst Du Dir eine Datenschutzerklärung erstellen und in Deine Landingpage einbinden. 

Oft ist es gar nicht so einfach, diesen rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen, da die Sozialen Medien dafür meistens keinen Platz vorgesehen haben. Auf Instagram kann man beispielsweise nur einen einzigen Link zu seiner Website im Profil unterbringen und die Zeichenanzahl im Profiltext ist streng begrenzt.  

Unser Tipp: Erstelle Dir eine eigene Landingpage für Deine Social Media PRofile, auf der Du speziell für diesen Zweck ein Impressum, eine Datenschutzerklärung und weitere nutzerrelevante Inhalte unterbringen kannst. 

Sicheres Teilen von Inhalten

Es ist sehr verlockend, die hauseigenen Plugins von Facebook und Co. auf seiner Website unterzubringen und so das Teilen und Liken von Inhalten zu erleichtern. Doch leider wird dabei die IP-Adresse des Users übertragen, was nicht DSGVO-konform ist. Mit ein bisschen Pech wird eine Abmahnwelle wie vor kurzem bei Google Fonts losgebrochen und dann trudelt die Abmahnung schneller in den Briefkasten, als Du gucken kannst. 

Um dies zu vermeiden, gibt es drei Lösungsansätze: 

  1. Keine Teilen- oder Like-Buttons verwenden.
  2. Ein DSGVO-konformes Plugin dafür einbauen. 
  3. Mit einem Consent Tool unerwünschte Dienste blockieren.

Tipp: Blogmojo hat einen umfassenden Vergleich von Cookie Plugins und Consent Tools für WordPress durchgeführt: Die 5 besten WordPress Cookie Plugins 2022

Auftragsverarbeitungsverträge für eine rechtssicher Datenübertragung

Zu guter Letzt sollte immer sichergestellt sein, dass personenbezogene Daten nur an Social Media Plattformen übertragen  werden, wenn die Rechtslage dafür geklärt ist. Das kann z.B. mit Auftragsverarbeitungsverträgen gemacht werden (kurz: AV-Veträge). Viele Online-Tools haben dafür bereits einfache Lösungen gefunden, bei denen man mit einem Klick der Verarbeitung der Daten zustimmen kann. 


Autorin:

Vanessa Harbeck

– nachhaltiges Webdesign & SEO –

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