Mit regionalem Hosting und Software Strom und CO2 sparen

Es gibt heute viele tausende Rechenzentren weltweit, in denen Milliarden Webseiten gespeichert sind. An welchem Standort eine Website abgelegt ist, lässt sich ohne weiteres gar nicht ermitteln. Die Domain­endung (z. B. .de, .at, .ch) oder die Angaben im Impressum sagen über die Verortung erst einmal nichts aus. Aus Sicht der Suchmaschinen­optimierung kann es durchaus sinnvoll sein, dass der Server­standort zur Domain­endung und der Sprache der Website passt.

Inhalt:

Das Wichtigste zu regionalem Hosting

Für die Standort­ermittlung des Hosting­­unternehmens jeder Website gibt es Test-Tools. utrace me oder Pinmap geben Dir den Server­standort auf einer Landkarte an.

Mit der Wahl des Server­standorts bestimmst Du die Wegstrecke der Daten zwischen dem Webserver und Deinem Smartphone oder Laptop. Je weiter die Server von Dir entfernt liegen, desto größer wird Dein digitaler Fußabdruck.

Hast Du also die Wahl zwischen 2 Angeboten eines digitalen Services, wähle doch das aus, was Dir regional näher kommt. Achte gern auch darauf, ob die Website bei einem Hoster liegt, der Ökostrom für seine Serverfarm benutzt.

Serverstandorte einfach ermitteln

Wie kannst Du den Server­standort ganz einfach ermitteln? Dabei helfen Dir Test-Tools wie utrace me oder Pinmap, mit denen Du Deinen eigenen Standort und den jeder beliebigen Webseite relativ zuverlässig herausfindest. Der Standort wird auf einer Landkarte angezeigt und beschert Dir so manche Überraschung beim Testen. Klar können kriminelle Energien mit Location-Tools Manipulationen und Weiter­leitungen angehen. Doch über diese Qualität von Standort­seiten reden wir hier nicht.

Warum ist der Standort überhaupt wichtig?

Untersuchungen haben ergeben, dass der Strom­verbrauch und damit die resultierenden CO2-Emissionen mit der Länge der Wegstrecke korrespondieren. Das ist die Strecke, die alle Daten von unserem Endgerät zum Webserver zurücklegen. Der Datenfluss erfolgt dabei immer in beide Richtungen, da wir Daten vom Webserver anfordern und diese dann wieder – oft auf einem ganz anderen Weg – zu unserem Browser gesendet werden. Diesen Datenfluss können wir nicht steuern, da diesen Job die vielen sogenannten Name-Server im Internet für uns erledigen. Und das ganze System verbraucht natürlich Strom. 

Name-Server:
Du kannst Dir diesen Server wie eine Art Telefon­buch für das Internet vorstellen. Der Name-Server ist für die Verbindung zwischen Domain­namen und IP-Adressen verantwortlich. Er gehört zur Server­art DNS-Server (Domain Name Systems).

Wenn Deine favorisierten Websites irgendwo im europäischen Ausland oder sogar in Übersee liegen, hat der entfernt liegende Standort einen größeren Einfluss auf Deinen digitalen Fußabdruck, als Dein Besuch von Webauftritten, die in der deutschen Server­landschaft gehostet werden.

Was drauf steht, ist nicht immer drin …

Viele deutschsprachige Seiten liegen auf Servern im Ausland, weil es dort günstigere Provider gibt. International operierende Unternehmen mit vielen Nieder­lassungen und Sprach­versionen nutzen meist einen einzigen Webserver. Auf dem wird die gesamte Webpräsenz zentral verwaltet. Oft werden dabei auch sogenannte Content-Delivery-Netzwerke eingesetzt. Diese Netzwerke spiegeln die gesamte Website in vielen Rechen­zentren weltweit. Damit werden die Wege für die angeforderten Daten kürzer gehalten und die Ausfall­wahrscheinlich­keit enorm reduziert. So erfolgt beispielsweise der Besuch von facebook.de über ein Rechen­zentrum in Frankfurt am Main.

Embedded Videos können direkt auf Deiner Webseite abgespielt werden, obwohl sie auf einer externen Plattform liegen.

Wichtig finden wir noch in diesem Kontext zu erwähnen, dass eingebettete Inhalte wie YouTube-Videos von einem weit entfernten Server im Hintergrund nachgeladen werden können. Das sagen Dir die eingangs erwähnten Lokalisierungs-Tools natürlich nicht. Dennoch sind sie als selten thematisierte CO2-Quelle eine Überlegung wert.

Mehr Bewusstsein beim Surfen und der Nutzung von Software-as-a-Service

Natürlich wollen wir damit nicht sagen, dass Du keine Seiten in weit entfernten Rechen­zentren anklicken darfst. Vielleicht prüfst Du einfach beim Anlegen von Accounts, bei der Nutzung von Online-Software, bei Clouds, Video­konferenz-Tools etc. zukünftig einfach vorab, wo die Seiten gehostet werden. Und wenn es mehrere gleichwertige Optionen gibt, kannst Du Dich einfach für das regional nächste Angebot entscheiden und damit Deinen digitalen Fußabdruck verkleinern.

Software-as-a-Service (SaaS):
SaaS sind Dienst­leistungen, bei der Software über das Internet bereit­gestellt wird. Gegen eine Gebühr mietest Du den Service, anstatt ihn zu kaufen. Ein Beispiel dafür sind webbasierte E-Mail-Services. Du kannst E-Mails senden und empfangen und brauchst Dich nicht um die Technik dahinter zu kümmern.

Ganz nebenbei würden wir von web4nature es natürlich richtig gut finden, wenn auf jeder Website der Server­standort angegeben ist und welche Strom­qualität das Hosting­unternehmen nutzt. Mit Ökostrom betriebene Websites sind unsere Favoriten 💚. Diese Auskunft auf jeder Website erspart eine Menge Recherche­aufwand und könnte generell unser Bewusstsein für die Standort-Problematik schärfen.


Autorin:

Vanessa Harbeck

– nachhaltiges Webdesign & SEO –

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